Natura 2000

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Natura 2000 ist ein europäisches Biotopverbund-Netz. Es setzt sich aus den Fauna-Flora-Habitat- (FFH-) und den Vogelschutz-Gebieten zusammen.
Hauptziel dieser Europäischen Naturschutzrichtlinie ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa.
Bestimmte Lebensraumtypen und Arten in diesen Gebieten sollen in einem günstigen Zustand erhalten oder dieser wenn nötig wiederhergestellt werden.

Informationen zum neuen FFH-Gebiet: Innauen und Leitenwälder

Das Gebiet „Innauen und Leitenwälder“ (Gebiets-Nr. 7939-301) zwischen Rosenheim und Mühldorf am Inn zählt unzweifelhaft zu den wertvollsten Naturschätzen des bayerischen Alpenvorlandes. In größerer Anzahl und/oder in großflächiger Ausprägung säumen hier Vorkommen von für das Alpenvorland repräsentativen und prioritären Lebensraumtypen (Weichholz-Auwälder, Schlucht-und Hangmischwälder, Kalktuffquellen) das breite Flussbett des Inns. Im Nordteil des FFH-Gebietes sind trotz flussbaulicher Eingriffe noch naturnahe Flussabschnitte mit weitgehend intakter Vegetationszonierung (Sand-, Schotterbänke, Auwald, naturnaher Hangwald) vorhanden. Das Gebiet besitzt eine bedeutende, ökologische Brückenfunktion für Tier- und Pflanzenarten zwischen den Alpen und der Donauniederung und ist Wanderkorridor für viele Tier- und Pflanzenarten. Mit der Meldung wurden ökologische Qualität und Bedeutung über die Landkreise hinaus offensichtlich.

Was ist Natura 2000?

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) haben es sich zur Aufgabe gemacht, das europäische Naturerbe dauerhaft zu erhalten. Aus diesem Grund wurde unter der Bezeichnung „NATURA 2000“ ein europaweites Netz aus Fauna-Flora-Habitat (FFH)-und Vogelschutzgebieten eingerichtet. Das Hauptanliegen von NATURA 2000 ist die Schaffung eines Netzes aus ökologisch besonders wertvollen Gebieten. Dort soll die biologische Vielfalt der wildlebenden Pflanzen und Tiere sowie die natürlichen Lebensräume erhalten werden.
Für jedes FFH-Gebiet muss ein Managementplan erstellt werden. Im Managementplan werden im Wesentlichen die Kartierergebnisse zusammenfassend dargestellt. Er enthält eine genaue Beschreibung der im Gebiet vorkommenden und zu schützenden Tier- und Pflanzenarten sowie von bedeutenden Lebensräumen. Neben der genauen Lage werden auch der zum Zeitpunkt der Kartierung vorgefundene Erhaltungszustand des Schutzguts sowie die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung oder Erreichung eines günstigen Erhaltungszustands erfasst. Die notwendigen Maßnahmen werden sowohl im Textteil als auch auf hochauflösenden Karten dargestellt. Der Managementplan ist in Bayern nur für die Behörden verbindlich umzusetzen.

Natura 2000-Gebiete in den Landkreisen Mühldorf und Altötting

FFH-Gebiete AELF Töging
Nr.NameFläche gesamt (in Hektar)Fläche Wald (in Hektar)Waldanteil (in Prozent)
7739-371Isental mit Nebenbächen766,0 ha80,6 ha11%
7741-371Grünbach und Bucher Moor150,5 ha62,3 ha41%
7742-371Inn und Untere Alz1.565,0 ha1.223,0 ha78%
7744-371Salzach und Unterer Inn5.645,0 ha3.139,0 ha56%
7837-371Ebersberger und Großhaager Forst3.840,0 ha3.586,0 ha93%
7842-371Kammmolchhabitate in den Lkr. AÖ und MÜ113,6 ha36,5 ha32%
SPA-Gebiete AELF Töging
Nr.NameFläche gesamt (in Hektar)Fläche Wald (in Hektar)Waldanteil (in Prozent)
7744-471Salzach und Inn4.797,0 ha2.672,0 ha56%

An jedem AELF gibt es einen Betreuer für Natura 2000 Gebiete im Wald. Dieser hat folgende Aufgaben:

  • Information und Beratung innerhalb des AELF
  • Information und Beratung der Waldbesitzer und Forstbetriebe
  • Organisation, Leitung und Mitwirkung bei von Auftaktveranstaltungen
  • Organisation, Leitung und Mitwirkung von Runden Tischen (Entscheidungskompetenz bei Erhaltungsmaßnahmen)
  • Umsetzung von Erhaltungsmaßnahmen
  • Berichtspflichten (unter aanderem Gebietsbericht)
  • Beratung zum verschlechterungsverbot
  • Durchführung und Mitwirkung bei Verträglichkeitsabschätzungen
  • Öffentlichkeitsarbeit nach Innen und Außen