Der Wald in unserem Dienstgebiet

Im Amtsbereich des AELF Töging (Landkreise Mühldorf und Altötting) liegen knapp 33.700 Hektar (ha) Wald, verteilt auf 16.100 ha im Landkreis Altötting und 17.500 ha im Landkreis Mühldorf.

Die Waldflächenanteile belaufen sich auf 28 Prozent im Landkreis Altötting und 22 Prozent im Landkreis Mühldorf, womit sie deutlich unter dem bayerischen Waldflächenanteil von 36 % liegen. In beiden Landkreisen befindet sich der Großteil der Wälder in Privatbesitz (67 % Landkreis Altötting und 86 % im Landkreis Mühldorf).

32 % der Waldflächen des Landkreises Altötting sowie 13 % der Waldflächen des Landkreises Mühldorf gehören dem Freistaat Bayern. Nur jeweils 1 % sind Kommunalwälder.

Die fünf Revierförster des AELF Töging betreuen den privaten und kommunalen Wald und sind Ansprechpartner sowohl für Waldbesitzer als auch für Waldbesucher.

Landkreis Altötting

Im Landkreis Altötting waren ursprünglich 90 % der Fläche mit Wald bedeckt. Die Siedlungsgeschichte und die Fortentwicklung der Landwirtschaft auf den größtenteils sehr fruchtbaren Böden bewirkten, dass heute noch 28 % Waldanteil vorhanden sind.

Der menschliche Einfluss auf die Wälder macht sich auch in der Baumartenzusammensetzung bemerkbar. Von Natur aus kamen in der Region Altötting Laubmischwälder mit Buche und Eiche am häufigsten vor. Jahrhundertelang wurde der Wald zur Bau- und Werkzeugholzerzeugung, Brennstoffversorgung und als Waldweide intensiv genutzt. So eroberte zunächst die Kiefer die zahlreichen nährstoffverarmten Freiflächen, später kam die Fichte dazu. Bis heute dominieren beispielsweise im Tertiärhügelland Nadelbäume das Waldbild. Etwa die Hälfte der Fläche ist mit Fichte bestockt, ein Drittel mit Kiefer. Dies führte in der Vergangenheit immer wieder zu Schäden durch Insekten wie Nonne, Kiefernspanner und Kieferneule, aber auch zu Sturmschäden und Schneebrüchen.

Landkreis Mühldorf

Von Natur aus dominierten Laubwälder das Landschaftsbild im Landkreis Mühldorf. In den mit Feinlehm bedeckten Altmoränenbereichen konnten sich Eichen-Buchen-Mischwälder mit Tanne gut entwickeln. Im achten Jahrhundert mit der Karolingerzeit setzte eine intensive Rodungstätigkeit ein, die dann bis ins 13. Jahrhundert im Großen und Ganzen die heutige Wald-Feld-Verteilung entstehen ließ.

Der Wald der Gegenwart ist geprägt durch menschliche Einflüsse, Klimaschwankungen und Bodenveränderung unter mehreren Fichtengenerationen so wie Streunutzung. Die Ausbreitung des Fichtenareals wurde begünstigt durch die sogenannte „Kleine Eiszeit“ gegen Ende des 16. Jahrhunderts und durch die Änderung der Wirtschaftsweise hin zu Kahlschlag und Streunutzung. Dagegen wurde die Tanne aufgrund dieser Wirtschaftsweise und durch Wildverbiss auf einzelne Reliktflächen als Mischbaumart zurück gedrängt.

Im Zeitraum 2009 bis 2013 (fünf Jahre) sind in den Landkreisen Altötting und Mühldorf zusammen 346 Hektar Wald in Mischwald umgebaut worden.