Wildlebensraumberatung - ganz praktisch
Ein Blick in die Blühfläche

Vier Männer in Blühstreifen vor MaisfeldZoombild vorhanden

Erfahrungsaustausch

"Ihr müsst Euch in den Blühstreifen stellen, dann bekommt ihr das Summen erst so richtig mit", fordert Wildlebensraumberater Franz Prinz vom Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten (AELF) Töging seine Zuhörer auf.

Geladen waren die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter, deren Flächen auf insgesamt 3,5 km2 das Wildlebensraum-Modellgebiet "Winhöringer Au" bilden. Gesagt, getan – so standen die Teilnehmenden im summenden Blütenmeer und folgten den Ausführungen von Prinz über die Bedeutung von Blühstreifen als Nahrungsquelle und Lebensraum für Insekten und Wild. Gerade jetzt im Sommer sind die Wildbienen und Insekten auf solche Blühinseln angewiesen. Das zeigt auch die Vielzahl der Arten von Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten, die sie in dieser Blühfläche antreffen.

Gewundener Feldweg entlang von Maisfeld mit BlühstreifenZoombild vorhanden

Blühstreifen am Maisacker

Artenvielfalt auf bayerischen Äckern und Wiesen
Angelegt wurde der Blühstreifen von Landwirt Reinhard Wimmer, der als Standort eine Fläche vor einem seiner Maisacker auswählte. Wildlebensraumberater Franz Prinz hatte diese Maßnahme im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes angeregt, das unter anderem die Artenvielfalt auf bayerischen Äckern und Wiesen fördern soll. Er informierte über die KULAP-Fördergelder B47, die Landwirte beantragen können, um bei Einhalten der Vorgaben den finanziellen Mehraufwand auszugleichen, der ihnen durch Saatgut, Saatbettbereitung und Aussaat entsteht.
Erfahrungsaustausch zwischen den Landwirten
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Erfahrungsaustausch zwischen den Landwirten. Vor der Kulisse des summenden Blütenmeeres stellten die Teilnehmenden gemeinschaftlich Überlegungen zum "Wer, Wo und Was" weiterer Maßnahmen für die Biodiversität im Modellgebiet an. Dabei gelangten sie gemeinsam zu dem Schluss, dass die zukünftigen Maßnahmen die Erzeugung von Lebensmitteln auf landwirtschaftlichen Flächen nicht behindern dürfen. Daher ist es für die Betriebsleitenden arbeitswirtschaftlich sinnvoller, feste Elemente wie einen Lesesteinhaufen auf stillgelegten Flächen anzubringen, während zusätzliche Blühstreifen auch gut zwischen Kulturen angelegt werden können. Somit ist der Blühstreifen ein wichtiger Baustein zur Steigerung der Biodiversität.